KGS trifft Volker Schmidt - Ein Portrait 2010

tl_files/images/Veranstaltungen-Bilder115x77/Goldenberg_Biene.jpgZwei Jahre lang hat Pastor Volker Schmidt im Rahmen eines kirchlichen Entwicklungshilfeprogramms auf den Philippinen gelebt. Der Aufenthalt hat ihn nachhaltig verändert. „Das Menschenbild Asiens unterscheidet sich grundlegend von unserem“, sagt Volker Schmidt. „Im Westen werden wir zu Individuen erzogen, die sagen, was sie möchten und was nicht. Wenn ich dort in der Gruppe meine persönliche Meinung kundgetan habe, bin ich erst einmal angeeckt – bis ich gelernt habe zu sagen: ‚Wie wäre es, wenn wir jetzt in diese oder jene Richtung denken?’ Die dortige Kultur ist vielmehr kollektiv geprägt als unsere.“

 

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Auch der Umgang mit Geistwesen, Geisteinflüssen und Energiearbeit, die zum philippinischen Alltag gehören, haben Volker Schmidt eine neue Sichtweise eröffnet. „Es gibt dort nicht nur die spektakulären Heiler und Heilungsgeschichten“, erzählt der Pädagoge und freiberufliche Theologe, dem oft ein verschmitztes Lächeln aus den Augen blitzt, „sondern es gibt in jedem Vorort Heiler und Heilerinnen für bestimmte Anliegen.“ Inspiriert davon hat er sich in Pranaheilen ausbilden lassen – von Fe Pacheco, damals Mitarbeiterin des philippinischen Heilers Choa Kok Sui.

 

Zurück in Hamburg arbeitete Volker Schmidt einige Jahre als Studienleiter in der Evangelischen Akademie in den Bereichen Meditation und Spiritualität. Gleichzeitig begann er, seine Erfahrungen mit geistigem Heilen in Gruppen weiter zu erforschen und schließlich gemeinsam mit seiner Frau Lydia, die er auf den Philippinen kennen gelernt hat, erste Seminare anzubieten. „Da hatten wir zeitweise bis zu 100 Teilnehmer, so dass vier Kurse parallel gelaufen sind.“

 

Zusammen mit seiner Frau hat er die „Werkstatt Spiritualität gegründet. Lydia Orben-Schmidt ist im Februar 2009 gestorben. Heute arbeitet der zweifache Vater in den unterschiedlichen Projekten der Werkstatt mit einem Team von freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Neben Meditationsabenden und -tagen sowie spirituellem Coaching gehört zum Programm auch ein ein Kurs „Heilende Energie – Kräfte des Geistes“ über acht Wochenenden (siehe auch Seite 5).

In allem, was er tut, ist es Volker Schmidt wichtig, „die Welt und die Vorgänge in ihr von ihrer energetischen Seite her zu verstehen, Menschen und Welt als geistdurchwehte Bereiche zu sehen. Über dieses Verständnis öffnen sich Schätze der alten Traditionen und Religionen plötzlich zu neuem Leben und in diesem Konzept ist auch Heilung möglich.“

 

Um dieses neue Verständnis für die abendländisch-christliche Kultur zu bekommen, war es für den evangelischen Theologen und Pastorensohn, der als Freidenker und Rebell (er engagierte sich u. a. gegen Atomkraft) nicht immer mit den Kirchenstrukturen konform ging, wichtig, „in die Fremde“ zu gehen. „Ich habe ein Bild aus einer Trance dazu: Nach meinem Asienaufenthalt musste ich mich durch die ganzen verknorzten Kanäle und Verwurzelungen der Kirche hindurch nach unten arbeiten zu den Schätzen der Menschheit. Die lagern in diesem Bild tief im Meer in einem erleuchteten Höhlenraum ohne Wände. Und dann bin ich neben diesen Verwurzelungen frei aufgetaucht und habe nun meine eigenen Zugänge zu dieser Tiefe.“

 

KGS Hamburg, Dezember 2010
www.kgs-hamburg.de