Friedensmeditation – Form und Inhalt

Gleichzeitig vor Ort und als ZOOM-Meeting im Internet   

Am 24. Februar begann der russische Angriff auf die Ukraine. Am 25. Februar hatten wir unser erstes Meditationstreffen. Inzwischen liegen über 20 solcher Meditationstreffen hinter uns. Und wir fahren damit fort.

Die Zoom-Teilnehmenden erscheinen auf einem großen Flachbildschirm. Wir vor Ort sitzen im Halbkreis ihnen gegenüber. 

Von Thich Nhat Tanh haben wir den Begriff „Übungsgemeinschaft“ übernommen. Wir verstehen unsere Treffen jeweils als eine Übungsgemeinschaft auf Zeit. Wir finden uns zusammen, um unseren Geist zu üben, mehr und mehr aus einer Tiefendimension unseres Bewusstseins heraus zu leben. Dabei gehen wir davon aus, dass der Urgrund des Seins – der Urgrund des Kosmos ebenso wie der Urgrund unseres persönlichen Seins - in Friedensenergie schwingt. Es ist der „mystische“ Wesensgrund in uns. Poesie ebenso wie Spiritualität haben vielfältige Umschreibungen. Die Bibel benutzt für ihn u.a. die Formulierung: Friede, der höher ist als alle Vernunft. https://www.bibleserver.com/LUT/Philipper4,7

In einem ähnlichen Verständnis unseres menschlichen Wesens und seiner Möglichkeiten fordert Thich Nhat Tanh uns heraus:

Wir brauchen Erleuchtung,

nicht nur individuell, sondern kollektiv.

Wir müssen erwachen, wenn wir eine Zukunft haben wollen,

wenn wir uns und den Planeten retten wollen.

 

Es tut gut, die Lasten dieser Zeit gemeinsam zu (er)tragen. Unsere nächsten Termine: 

Was machen wir? Was üben wir?

 

Die erste Übung ist eine Atem-Übung.

Das zweite Element ist die Lichtzelt-Meditation. Das Lichtzelt steht als ein Symbol dafür, dass wir nicht vom Geist des Alltags bestimmt sein wollen. Wir betten uns mit der Lichtzeltübung ein in heiligen Geist. Das wäre meine Sprache. Andere drücken sich anders aus, zum Beispiel: Wir betten uns ein in das reine, umfassende Bewusstsein.

Dieses erste Element ist gewissermaßen eine Reinigungsübung. Innerlich kann dabei so etwas wie Souveränität entstehen: Klarheit, dass ich ICH bin und in diesem ICH nicht von Propaganda-Mächten und angeblichen Zwangläufigkeiten des Außen vereinnahmt werden kann. Hoffentlich. Oder wenigstens tendenziell nicht.

Diese Übung kann als Erfahrung mit sich bringen: innere Aufrichtung, geraden Rücken, aufrechter Gang, freien Blick in die Weite, Klarheit. Souveränität. Sollte sich zwischendurch das Ego einmischen, dann würde diese aufgerichtete Haltung sich mit Stolz einfärben und mit Überheblichkeit und vielleicht sogar mit Besserwissen. Das Lichtzelt ist ein Symbol, das uns ganz gut helfen kann, von solchen Einflüssen des Egos freizubleiben. Wie ein Gebet um eben solche Souveränität.

 

Die dritte Übung ist eine Segens-Geste und Segensvisualisierung: Der Geist, der sich im Lichtzelt symbolisiert, möge sich als Friede legen über die im Krieg befindlichen Länder samt allen damit befassten Organisationen und Mächten, über die ganze Staaten- und Menschheits-Gemeinschaft und nicht zuletzt auch über die Natur, die Erde, den Urgrund des Lebens.

Als Gebärde nahmen wir dazu eine Geste, die menschheitsweit verstanden wird. Die rechte Hand sendet Segen. Und damit symbolisch deutlich ist, dass der Segen zwar über uns aber nicht von unserem Ego herkommt, ist die linke Hand mit der Handfläche zum Himmel hin geöffnet. Empfang und Weitergeben. Bei Buddha und Christus ist die linke Hand nicht mir im Spiel. Naja, sie sind ja auch Buddha und Christus.

 

Also: Wir machen weiter. Wer vor Ort teilnehmen möchte, gebe mir bitte Bescheid.

 

Literatur- und Kunsthinweise: Das erwähnte Buch von Thich Nhat Hahn heißt: Lebendiger Buddha, lebendiger Christus. Verbindende Elemente der christlichen und buddhistischen Lehren. Lesenswert, aber möglicherweise nicht mehr so leicht zu finden. Das Buddha-Bild ist daraus entnommen. Das andere Bild zeigt einen erwachsenen Christus auf dem Schoss einer königlichen Maria. Das ist die Formsprache der romanischen Madonnen. Diese Figur steht in der Kapelle Notre-Dame d'Estours aus dem 12. Jahrhundert.

 

 

 

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