Heilende Energien - Weitere Erläuterungen
Bewusstsein und Heilung - die mentale und die unbewusste Ebene
Wie wir uns gerade "denken", formt in diesem Moment unsere Chakren und spiegelt sich energetisch in ihnen wider. Das "Denken", das hier gemeint ist, ist gewöhnlich vorbewusst. Es ist meist noch nicht in die kritische Wahrnehmung und ins Verstehen gekommen. Zum Beispiel: Eine Person erlebt die gerade jetzt geforderte Aufgabe in ihrem Job als äußerst lästig. Schlechte Stimmung breitet sich in ihr aus und lässt sie grübeln, ob sie nicht doch den falschen Beruf gewählt hat oder ob nicht gar an ihr als Person etwas grundsätzlich falsch ist. Das Solarplexus-Chakra wird zu einem Stein im Bauch. Die Fuß-Chakren verschließen sich. Die Person hat (für diesen Moment) ihre Identität und ihre Erdung verloren. Später - vielleicht mit einer kleinen Hilfe von außen - realisiert die Person, dass ihr der Job als solcher gut liegt und er sie materiell und seelisch zufrieden stell. Die lästigen Aufgaben versteht sie jetzt als Preis, der bei diesem Job halt zu zahlen ist. Der Gemütszustand der Person und gleichzeitig auch ihre Chakren sind wieder in Balance. Da ist nichts grundsätzlich falsch an ihr als Person: der Kloß im Bauchraum hat sich gelöst. Sie findet zurück, die Realitäten zu akzeptieren: die Füße stehen wieder auf festem Grund.
Gemütszustände wie Selbstzweifel, Schrecken, Angst, nachwirkende Traumata bilden sich im Leib ab. Ebenso wie Freude und Zuversicht in den guten Gang des eigenen Lebens. „Bilden sich im Leib ab“ heißt in unserem Zusammenhang: bilden sich zunächst als mehr oder weniger flüchtige Phänomene in der Feinstruktur unseres Leibes ab, in den Energiefeldern und Chakren. Die Arbeit mit Heilenden Energien geht davon aus, dass wir den Belastungen schon und gerade auf dieser Ebene entgegentreten können. „Schon“ heißt: Bevor sie möglicherweise im stofflich-körperlichen Bereich als Schädigungen manifest werden.
Um diesen Zusammenhang zu wissen und ihn in den Energiefeldern wahrnehmen zu können, bietet sich an als ein guter Hebel, sich selbst oder einer anderen Person zu helfen, zur inneren Balance zurückzufinden. Dabei steht letztendlich dahinter, dass wir selbst oder die um Hilfe bittende Person zum „rechten“ Selbstbewusstsein (zurück) kommen. SELBST-Bewusstsein. Das SELBST ist unsere eigentliche Identität, ist das Licht, das jeder Mensch in diese Welt mit hineinbringt, ist die vom Göttlichen her inspirierte Identität. Von dieser Identität geht Heilung aus. In jedem Fall, auf wenn es ans Sterben geht.
Skalpell und Heilung
Das Skalpell hat seine Arbeit getan, die Wunde ist genäht. Der Rest geschieht von selbst. Alle Medizin ist darauf angewiesen, dass der Körper durch ihre Maßnahmen zurückfindet zu seinen Selbstheilungskräften. Das ist bei Energiearbeit nicht anders. Wir haben mit ihr gewissermaßen nur eine weitere und ebenfalls ziemlich effektive Ebene.
Unser Vorhaben ist: Wir üben, dieses "von selbst" zu verstehen und zu unterstützen, gegebenenfalls auch schon zu unterstützen, bevor das Skalpell zur Hilfe geholt werden muss. Dieses Vorhaben führt uns in den Bereich einer interessanten Zwischenwelt. Da ist nicht nur die Materie und ihr gegenüber Nichts. Da ist nicht nur der geistlose Körper und ihm gegenüber der körperlose Geist. Zwischen beiden ist eine fein gegliederte und fein geformte Zwischenrealität. Über unseren materiellen Körper hinaus und um ihn herum sind Felder, in denen unsere Lebendigkeit und auch unsere geistige Verfassung ausstrahlt. In Europas mittelalterlicher Philosophie und Mystik ist eine solche Zwischenwelt - im europäischen Denken also zwischen Gott und Materie - vorausgesetzt. In der Quantentheorie kommt sie auf neue Weise wieder ins Denken hinein. Und zu Asiens Weltanschauung gehört von jeher und bis heute die Unterscheidung zwischen "grobstofflichem Körper" und "feinstofflichen" Dimensionen in ihm und um ihn herum.
Ursprünge und Biografisches
Zwei Jahre lang lebte und arbeitet ich auf den Philippinen; auf sie fogten viele Lebens- und Arbeitsjahre mit meiner philippinischen Frau Lydia in Hamburg. Gemeinsam entwickelten wir - Ende der 90er Jahre beginnend - die Werkstatt Spiritualität, die wir bis zu ihrem Tod gemeinsam gestalteten.
Die Kurse in Prana-Heilung aus der Schule des chinesisch-philippinischen Lehrers Choa Kok Sui (The Ancient Science & Art of Prana Healing) sind Hintergrund und Anstoß, aus dem heraus die Fortbildungssequenz Heilende Energien entstand.
Bei Choa Kok Sui selbst habe ich nur ein paar Vorträge aber keine Kurse besucht, wohl aber bei Fe Pacheco, einer der Lehrerinnen aus seinem Stab. Mitte der 90er Jahre, als Studienleiter in einem kirchlichen Institut für Erwachsenenbildung konnten ich - zusammen mit meiner Frau - Fe Pacheco mehrfach zu längeren Kursen nach Hamburg einladen. Ich übersetze und begleitete - zunehmend auch mithelfend - diese Kurse, bis Fe Pacheco sagte, jetzt könne ich das Unterrichten selber übernehmen.
Die Herausforderung führte mich als erstes zu einer Rückwärtssuche. Für mich als Theologen und europäischem Intellektuellen war das Natur-und Geistverständnis, in dem ich in den Philippinen gelebt hatte, völlig überraschend, umwerfend überraschend und faszinierend. Gleichermaßen die Erfahrungen in den Kursen zur Prana-Heilung. In der Tiefe der Wirklichkeit eine Feinstruktur von energetischen und geistigen Kräften. Ich machte mich auf die Suche nach Vergleichbarem in unserer westlichen Geistesgeschichte und traf in der mittelalterliche Mystik auf faszinierende Schätze. Zum Beispiel auf das Buch „Das fließenden Licht der Gottheit“ von Mechthild von Magdeburg († 1282 im Kloster Helfta). Mit diesem Ausdruck beschreibt sie Meditationserfahrungen. Und natürlich Hildegard von Bingen († 1179 im Kloster Rupertsberg bei Bingen am Rhein). Mit immer neuen Bildern von Feuer und wehendem Geist beschreibt Hildegar von Bingen die Wirkweise des göttlichen Geistes, beschreibt sie Heilende Energie und heilt mit ihnen.
Als mir wichtige Ergänzung zu dem Chakra-Verständnis der Prana-Heilung, in dem es vornehmlich um körperlicher Befindlichkeiten geht, muss ich neben vielen anderen Büchern besonders Caroline Myss nennen (Anatomy oft he Spirit, deutsch: Geistkörper Anatomie). Caroline Myss setzt die sieben Haupt-Chakren parallel zu den sieben Sakramenten der katholischen Kirche und den sieben Ebenen des Lebensbaumes der jüdischen Kabbala. Dieser Blick fasst insbesondere die spirituellen Potenziale ins Auge, die in der menschlichen Persönlichkeit im Zuge ihres Wachstumsprozesses zur Reifung drängen.
Der Philosoph und Therapeut Karlfried Graf Dürckheim wurde für mich wichtig. Mit langer Erfahrung in der japanischen Kultur und insbesondere im ZEN war er aus Japan nach Deutschland zurückgekehrt. In seinem philosophischem Denken entwickelte sich ein Konzept und sprachlich eine Ausdrucksweise, in denen asiatische und abendländisch-christliche Spiritualität zueinanderkommen. Geist und Körper werden in eins gesehen. In dem Überschneidungsfeld von beiden Aspekten ist spürend die leibliche Tiefenerfahrung (das Überweltliche) zu suchen. Durch sie wird der Mensch zur Person (lateinisch: personare = hindurchtönen). In diesem Durchtönend-Werden, in diesem Durchlässig-Werden lösen sich Blockaden. Das Gesunden fängt in den durchlichteten Zellen an: Die Personale Initiatische Therapie.
Arbeit mit Seelenbilder. Katathymes Bildererleben. Sich auf die Ebene der Energien einzustimmen, verlangt Präsenz, verlangt feinsinniges Spüren und ist in sich selbst immer wieder eine hervorragende Übung in Präsenz. Auf dieser ins Spüren abgesenkten Bewusstseinsebene können sowohl bei der um Unterstützung bitten wie bei der Unterstützung gebenden Person wie von selbst (aber auch angeleitet) innere Bilder auftauchen. Katathymes Bilderleben ist eine der akademischen Bezeichnungen für dieses Phänomen. C.G. Jung benennt mit dem Begriff der „Aktive Imagination“ diese Richtung. Manche psychotherapeutischen Trainingsgruppen nennen ihre Arbeit einfach „bildern“. Es würde den Zeitrahmen unseres Kurses sprengen, auch den Umgang mit solchen inneren Bildern zu üben. Wir werden dieses Phänomen nur streifen und uns ein andermal eingehender darauf konzentrieren.
Trotzdem benenne ich diesen Bereich hier. Denn für mich ist besonders im "Spirituelles Coaching“ das Zusammenspiel von spürendem Fühlen der energetischen Felder einer Person und die Arbeit mit Seelenbildern im Zuge der Zeit zu einem sehr wirksamen Instrument geworden. Auf tiefer Bewusstseinsebne verwandelt sich ein Bild des Schreckens (z.B. eine Fallgrube) in ein lebensförderndes Bild (z.B. in einen Brunnen). Die Form bleibt gleich. Aber ihre Wirkbedeutung verändert sich von lebensgefährdend zu lebensfördernd. Das ist ein Ausdruck davon, dass sich im Unbewussten gerade eine Angst auflöst, energetisch fühlbar als Auflösung eines verstockten Energiefeldes im Körper. (Mehr dazu in meinem Aufsatz Fallgruben zu Brunnen.)