Leid und Heilung - Anmerkungen

Anmerkung 1

Dabei können beide Sprachformen unmittelbar nebeneinander auftauchen, wie in Joh 12,21f, von woher beide oben genannten Beispiele genommen sind: „Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind.“

 

Anmerkung 2

Auf diese Unterscheidung bin ich aufmerksam geworden durch den Vortrag „Bashologische Theologie im Neuen Testament als Theologie der Meditation“ des Japanischen Theologen, Religionsphilosophen  und Zen-Erfahrenen, Professor Seiichi Yagi, Tokyo. Der Vortrag wurde am 1.9.2003 in der Kirchengemeinde Lebrade bei Plön (Pastor Michael Miller) gehalten.

 

Anmerkung 3

Unter vielen anderen: Franz von Assisi (gest. 1226), Meister Eckhart (1260 - 1328), Gertrud von Helfta (1256-1301/02) , Johannes Tauler (gest. 1361), Heinrich Seuse (1295-1366), der Schweizer Niklaus von der Flüe (1417-1487), die Spanierin Theresa von Avilar (1515-1582), Johannes vom Kreuz (1542-1591). Für die Moderne werden vielfach genannt: Simone Weil, Hermann Hesse, Rainer Maria Rilke, Paul Klee

 

Anmerkung 4

Titel eines unserer grundlegenden Kurse in WERKSTATT SPIRITUALITÄT

 

Anmerkung 5

Für theologisch Interessierte lohnt es sich hier über den griechischen Begriff „Metanoia“ (Umkehr, Bekehrung, Sinneswandel, Buße) nachzudenken. Er ist im Neuen Testament ein zentraler Begriff, der beschreibt, dass jemand sich im Herzen bekehrt und sein Leben eine neue Richtung einschlägt. Hier ist es eine Umkehr von Seele und Leib.

 

Anmerkung 6

Unter vielen anderen: Franz von Assisi (gest. 1226), Meister Eckhart (1260 - 1328), Gertrud von Helfta (1256-1301/02) , Johannes Tauler (gest. 1361), Heinrich Seuse (1295-1366), der Schweizer Niklaus von der Flüe (1417-1487), die Spanierin Theresa von Avilar (1515-1582), Johannes vom Kreuz (1542-1591). Für die Moderne werden vielfach genannt: Simone Weil, Hermann Hesse, Rainer Maria Rilke, Paul Klee

 

Anmerkung 7

Psalm 91

 

Anmerkung 8

Ps 31,6 und Jesus am Kreuz Lk 23,46

 

Anmerkung 9

Die Formulierung „die das Ich umfasst und verwandelt“ ist jedoch immer noch einseitig. Sie erfüllt das Bedürfnis der westlich-abendländischen Sprachen, genau auszusagen, wer Subjekt (handelnd) und wer Objekt (empfangend) ist. Die mystische Erfahrung ist nicht in dieser Grammatik zu erfassen. Mein Seelenfreund Michael Miller, Zen-Erfahrener und Lehrer in Sachen Meditation, kommentiert hierzu: „Ich glaube, dass die Kraft auch vom Ich her kommt, bei weitem nicht nur, aber auch. Durch die bloße Existenz hat das Ich bereits eine Kraft, die natürlich mit der umfassenden Kraft untrennbar verbunden ist. Wie ein Himmelskörper, der durch seine Masse auch ein eigenes Magnetfeld hat.“ Insofern sind wir wieder - wie im vorhergehenden Vortrag - bei der Notwendigkeit, paradoxe Formulierung zu gebrauchen. Im obigen Text geschieht dies in der Zusammenfassung: Es ist eine fremde Kraft und es ist meine Kraft.

 

Anmerkung 10

Nicht alle Sprachen trennen so scharf zwischen mir und dem, was mir gegenüber ist. Das Japanische und Chinesische „objektiviert“ von seiner grammatischen Struktur her viel weniger als die westliche-abendländischen Sprachen. Das Zen-Wissen sei in den dortigen Sprache schon präsent. Joachim-Ernst Berendt, Nada Brahma. Die Welt ist Klang. rororo, Reinbek bei Hamburg, 20. Auflg. 2005, Seite 60ff

 

Anmerkung 11

In: Yoel Hoffmann, Der Ton der einen Hand. Die erstmalige Veröffentlichung der überlieferten Antworten auf die Zen-Koans. Bern/München/Wien 1978, zitiert aus Joachim-Ernst Berendt, Nada Brahma, S. 59 

 

Anmerkung 12

Bezieht sich auf Joh 14,6: Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.

 

Anmerkung 13

Joh 9,1-7

 

Anmerkung 14

Wenngleich die Vorstellung von der Re-Inkarnation im Umfeld Jesu und der frühen Kirche vorhanden war, was nicht zuletzt daraus hervorgeht, dass die Konzilien ab dem 4. Jahrhundert Wert darauf gelegt haben, diese Lehre zu verbannen. Konzil zu Konstantinopel 553: „Jeder, der die mystische Lehre von der Präexistenz der Seele und die daraus folgende wunderliche Ansicht von ihrer Wiederkehr unterstützt, sei mit dem Kirchenbann belegt.“ Zitat nach Joachim-Ernst Berendt, Kraft aus der Stille. Vom Wachsen des Bewusstseins. (Knaur) München 2003, S. 232

 

Anmerkung 15

2. Mose 20,5

 

Anmerkung 16

Tn = Teilnehmer/innen

 

Anmerkung 17

Eine andere symbolische Formulierung in biblischer Sprache könnte sein: Versteht der Blinde sich „als ein Kind des Lichts“? Der Ausdruck erscheint mehrfach im NT. Joh 12,36: „Glaubt an das Licht…, damit ihr Kinder des Lichtes werdet.“ Eph 5,8: „Ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als Kinder des Lichts.“ 1.Thess 5,5: „Ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis.“

 

Anmerkung 18

Mt 5,15

 

Anmerkung 19

Auch das „Zurückkommen“ hat noch eine tiefere Bedeutung. In der oberflächlichen Erzählschicht sprengt es den Rahmen. Zum Teich Siloah ist es kein Katzensprung, sondern eher ein Pilgerweg. Und bis der Blinde von da zurückkommt, hat sich die obige Straßenszene längst aufgelöst. Zurückkommen auf der tieferen Ebene heißt: Er schließt sich denen an, die sich um den Meister zusam-mengefunden haben, weil er nun aufgeschlossen ist für die Erfahrungstiefe, die den dortigen Kreis (d.h. die Gemeinde des Johannes) eint.

 

Anmerkung 20

Mt 5,14

 

Anmerkurng 21

Für theologisch und kirchlich Interessierte: Bei kirchenfern sozialisierten Menschen taucht dieser Vorbehalt nicht oder nicht in dem Maße auf. Er hat vermutlich etwas mit unserer kirchlichen Sozialisation zu tun. In ihm stecken Respekt und Hochachtung, aber ganz wesentlich auch eine Selbstabwertung wie sie in dem Satz zum Ausdruck kommt „Herr, ich bin nicht wert, dass Du unter mein Dach gehst, …“ (katholische Messe, z.T. auch im evangelischen Bereich gebräuchlich). Die fundamentale Differenz zu benennen, ist richtig, darf aber nicht die alleinige Selbstinterpretation bleiben. Luther formuliert zu Recht zwei Aussagen: „Simul justus et peccator“. Ich bin zugleich ein Gerechter und ein Sünder. Das ist ein Paradox. Zwei sich widersprechende Aussagen gelten gleichzeitig. In meinen Worten ausgedrückt: 1. Die Differenz zwischen uns und dem Göttlichen ist im alten Bewusstsein unüberbrückbar. 2. Wir sind Christus gleichförmig (er der Erstling, wir die Zweitlinge). Im Bild gesprochen: Für uns Blinde geht es um einen Übungsweg, nämlich unserer Lichthaftigkeit inne zu werden, sie zu bejahen, sie gemeinsam zu feiern und von ihr her zu leben.
Von dem oben zum Ausdruck kommenden Widerstand her geurteilt, scheint der Hauptstrom unserer Theologie und Gottesdienstpraxis dies in jüngerer Geschichte nicht sonderlich unterstützt zu haben.

 

Anmerkung 22

2 Kor 4,8-11

 

Anmerkung 23

2 Kor 6,9-10